6 kostenlose Google Alerts Alternativen

Oft sind Google Alerts die erste Erfahrung von Unternehmen mit Social Media Monitoring. Allerdings gibt es mittlerweile gute Google Alerts Alternativen, die wir uns näher angesehen haben. Denn ob als Selbstständiger, Kleinunternehmer oder Blogger – ein umfangreiches Social Media Monitoring ist nicht immer leistbar oder auch notwendig. Dennoch ist es auch hier sinnvoll, im Blick zu behalten, ob und wie über einen gesprochen wird. Eine klassische Recherche über Google und Co. kann schon einen ersten Überblick bieten. Um kontinuierlich neue Erwähnungen des eigenen Namens oder Unternehmens zu identifizieren, gibt es aber inzwischen eine Reihe hilfreicher Alert-Tools, die neue Erwähnungen finden und z. T. sogar per E-Mail darüber informieren. Am bekanntesten dürften dabei wohl die schon erwähnten Google Alerts sein, doch es gibt ebenfalls kostenlose Google Alerts Alternativen.

Kurz noch der Klassiker: Google Alerts

Fast jeder kennt die Google Alerts und viele nutzen sie. Wer ein Google-Konto besitzt, kann die Google Alerts direkt damit nutzen. Aber auch ohne Google-Konto ist der Einsatz von Alerts möglich.

Unter www.google.com/alerts erhält man zunächst einige Themenvorschläge für Alerts, kann also z. B. auch neue Erwähnungen von Apple oder amazon abonnieren.

Über die Suchleiste kann man auch eigene Themen und Keywords eingeben. Wie bei der klassischen Google-Suche auch, lassen sich hierbei verschiedene Keywords mithilfe von Suchoperatoren wie OR oder AND miteinander kombinieren. (In unserer Reihe „Die optimale Query“ haben wir verschiedene Suchoperatoren vorgestellt. Auch Google bietet eine Übersicht, wie sich Web-Suchen optimieren lassen.)

Google Alerts Alternativen: Google Alerts Einstellungen

Google Alerts Einstellungen

Diese Suche lässt sich über einige weitere Einstellungen zusätzlich eingrenzen:

  • Häufigkeit der Alerts (How often)
    • Wenn ein neuer Treffer gefunden wird
    • Max. einmal täglich
    • Max. einmal wöchentlich
  • Quellen (Sources)
    • Automatisch
    • News
    • Blogs
    • Web
    • Video
    • Bücher
    • Diskussionen
    • Finanzen
  • Sprache (Language)
    • Alle Sprachen
    • oder eingrenzbar auf eine spezifische Sprache, z. B. auf Deutsch, Englisch oder Chinesisch
  • Land (Region)
    • Alle Länder
    • oder eingrenzbar auf ein Land, z. B. Deutschland
  • Umfang der Ergebnisse (How many)
    • Alle Treffer
    • Nur die wichtigsten Treffer
  • Auslieferung (Delivery to)
    • E-Mail-Adresse
    • RSS-Feed

Über den Button „Create Alert“ lässt sich der Alert dann einrichten und wird ab sofort ausgeliefert. Man kann beliebig viele Alerts zu unterschiedlichen Themen anlegen.

Leider liefern die Google Alerts seit einigen Jahren immer weniger, gefühlt zudem immer schlechtere Treffer und das auch teilweise nur mit erheblichem Zeitverzug.

Die beste der Google Alerts Alternativen: Talkwalker Alerts

Die Talkwalker Alerts beschreiben sich selbst als ”die beste kostenlose Alternative zu Google Alerts”. Mit dem Eigenlob ist das ja oft so eine Sache, aber hier ist es durchaus berechtigt. Denn auch wenn die Talkwalker Alerts keine Social Networks wie Twitter oder Facebook abdecken, lassen sie die Google Alerts alt aussehen und sind derzeit eine der besten kostenlosen Google Alerts Alternativen überhaupt. In jedem Fall sollten Sie mal einen Vergleichstest versuchen und die Abfragen, die Sie bei Google Alerts eingerichtet haben, auch bei den Talkwalker Alerts anlegen.

Google Alerts Alternativen: Talkwalker Alerts E-Mail

Talkwalker Alerts Einstellungen

Die Einrichtung ist genauso einfach wie bei Google. Bei der Suche lassen sich verschiedene Keywords kombinieren. Folgende Einstellungen sind für den Alert darüber hinaus möglich:

  • Ergebnistyp
    • Alles
    • News
    • Blogs
    • Diskussionen
  • Sprache
    • Alle Sprachen
    • Einzelne Sprache, z. B. Deutsch
  • Häufigkeit
    • Sofort
    • Täglich
    • Wöchentlich
  • Anzahl (der Ergebnisse)
    • Alle Ergebnisse
    • Nur die relevantesten Ergebnisse
  • E-Mail-Adresse an die der Alert geschickt werden soll.

Bei Talkwalker können sich dabei auch die Ergebnisse sehen lassen. Denn gerade für kleine Unternehmen oder Selbstständige, die nur selten von Dritten im Netz erwähnt werden, ist es wichtig, möglichst viele Erwähnungen zu finden. Und auch wenn man beim Einsatz von kostenlosen Tools immer davon ausgehen muss, dass es Einschränkungen geben kann, erweisen sich die Talkwalker Alerts im Alltag als sinnvoller Helfer. Und so sieht so ein Alert dann z. B. aus:

Google Alerts Alternativen: Talkwalker Alerts E-Mail

Talkwalker Alerts E-Mail

Auch bei Talkwalker lassen sich unterschiedliche Alerts anlegen und über die Oberfläche einfach verwalten. Beim Versand kann man über die globalen Einstellungen des Kontos auch zu einem Versand als reine Text-E-Mail wechseln.

Neben der Beobachtung von Namenserwähnungen lassen sich über Talkwalker natürlich auch gut Erwähnungen von Themen beobachten. Anstatt sich dafür alle Ergebnisse liefern zu lassen, kann man nur die relevantesten Ergebnisse abonnieren. So ließe sich ein sehr grundlegendes Themen-Monitoring umsetzen, z. B. für die Themenplanung und Content-Kuratierung. (Das geht natürlich auch mit den Google Alerts, nur liefert Talkwalker eben weit mehr brauchbare Treffer als Google.)

Kostenlose Google Alerts Alternative mit Mengenbeschränkung: Buzzlogix

Buzzlogix ist ein amerikanisches Monitoring- und Engagement-Tool. Für bis zu 3.000 Treffer monatlich und 5 Social-Profile ist das Tool kostenlos nutzbar – und sieht nach einem ersten Test äußerst vielversprechend aus (Tool wurde am 10.7.17 nachträglich ergänzt). Neben dem Dashboard für alle gefundenen Treffer bietet Buzzlogix eben auch eine Alert-Funktion.

Google Alerts Alternativen: Buzzlogix Einstellungen Suche

Buzzlogix Einstellungen Suche

Um diese zu nutzen, muss man zunächst einen Topic Stream anlegen. Hier kann man nach bestimmten Begriffen suchen, die per AND-Operator (alle Begriffe müssen auftauchen) und per OR-Operator (einer der Begriffe muss auftauchen) verknüpft werden können. Auch der Ausschluss bestimmter Begriffe ist möglich. Diese Suche lässt sich dann auf unterschiedliche Kanäle (Google+, Twitter, YouTube, Blogs, Foren, News) und Sprachen einschränken. Es können auch mehrere Kanäle und Sprachen ausgewählt werden. Buzzlogix Einstellungen Suche

Im nächsten Schritt können dann weitere Quellen hinzugefügt werden, z. B. eine Facebook-Seite, eine Instagram-Suche oder ein RSS-Feed. Abschließend kann man auswählen, für welchen Kanal man einen Alert erhalten möchte. Hier steht, neben den oben genannten Kanälen, auch Facebook zur Verfügung. Für jeden Kanal kann man individuelle Schwellwerte jeweils für einen Low Alert und einen High Alert festlegen. Grundlage hierfür sind die in einer Stunde gefundenen Erwähnungen. Will man über jede Erwähnung pro Stunde informiert werden, kann man als Schwellwert auch „1“ eingeben.

Google Alerts Alternativen: Buzzlogix Einstellungen Alerts

Die Alert-E-Mail enthält dann eine Info darüber, dass der niedrige oder hohe Alert ausgelöst wurde. Leider enthält der Alert keinen Überblick über Treffer. Dafür muss man sich erneut in Buzzlogix einloggen.

Google Alerts Alternativen: Buzzlogix E-Mail-Alert

Buzzlogix E-Mail-Alert

Aufpassen muss man auch, wenn man bereits bestehende Kanäle (z. B. eine Facebook-Seite oder ein Twitter-Profil) mit Buzzlogix verknüpft. Denn Buzzlogix scheint hier alle bereits veröffentlichten Posts direkt auf das monatlich verfügbare Volumen anzurechnen. Die 3.000 Mentions im kostenlosen Paket sind also unter Umständen direkt aufgebraucht, wenn man eigene Kanäle mit Buzzlogix verbindet. Sobald das Limit von 3.000 Erwähnungen erreicht ist, werden keine neuen Erwähnungen mehr erfasst. Das funktioniert dann erst wieder im Folgemonat.

Davon abgesehen macht Buzzlogix aber einen sehr guten Eindruck: Die Einrichtung ist zwar nicht ganz intuitiv und etwas mühsam, da man keine globalen Schwellwerte für alle Kanäle definieren kann, sondern dies einzeln für jeden Kanal machen muss. Wenn das aber einmal erledigt ist, liefert Buzzlogix sehr umfangreiche Treffer. Und auch der Alert wird schnell ausgelöst, sobald ein Schwellwert erreicht ist. Damit ist es als Tool sehr gut geeignet, wenn man nur eine geringe Menge an Erwähnungen tracken will.

Kostenlose Alerts auch mit Mediatoolkit

Mediatoolkit kommt aus Kroatien und bietet einen ganz ähnlichen Funktionsumfang wie Buzzlogix. Es gibt einen kostenlosen Trial, bei dem man den vollen Funktionsumfang testen kann. Anschließend kann man Mediatoolkit weiter in einer kostenlosen Variante nutzen und erhält dabei 3 Suchen mit bis zu 3.000 Erwähnungen monatlich. Für ein kleines, überschaubares Monitoring ist Mediatoolkit damit also ebenfalls geeignet.

Zunächst muss man einen Ordner anlegen. Zur Auswahl stehen hier z. B. Brands, Key People, Competitors oder Branchen. Das ist eine schöne Möglichkeit, das Monitoring zu strukturieren. In jedem Ordner kann man dann einzelne Suchen bzw. Queries anlegen. Hier lassen sich, wie bei vielen anderen Tools auch, Suchbegriffe kombinieren, ausschließen usw.

Google Alerts Alternativen: Mediatoolkit Query anlegen

Query-Erstellung mit Mediatoolkit

Neben den Queries können auch Facebook-Seiten, Twitter- und Instagram-Profile, vkontakte-Gruppen, YouTube-Kanäle und Websites verbunden werden. Es können je Kategorie auch mehrere Profile bzw. Seiten kombiniert werden. Allerdings hakte es bei der Einrichtung an einigen Stellen, da Mediatoolkit nicht immer die richtigen Profile (insbes. bei Twitter) identifiziert hat.

Mediatoolkit zeigt dann für jede Query bzw. jeden Kanal eine Liste der Treffer. Die Treffer lassen sich u.a. für bestimmte Zeiträume filtern. Beim Test war Mediatoolkit hier manchmal etwas träge und hat die Filter nicht immer übernommen. Um einen Überblick über Erwähnungen zu bekommen, eignet es sich aber trotzdem gut.

Google Alerts Alternativen: Mediatoolkit Ergebnisliste

Ansicht der Treffer bei Mediatoolkit

In der Testphase können für die Alerts von Mediatoolkit noch zusätzlich Echtzeitbenachrichtigungen ausgewählt werden. Im kostenlosen Paket fallen diese später weg und es gibt nur noch die tägliche E-Mail-Zusammenfassung, in der die Ergebnisse je Ordner zusammengefasst werden.

Google Alerts Alternativen: Mediatoolkit Alert-E-Mail

E-Mail-Alert von Mediatoolkit

Einziges Manko bei Mediatoolkit: Nach der Testphase haben wir die Alerts per E-Mail nur sehr unregelmäßig erhalten. Deshalb sollte man sich nicht allein auf die Alerts verlassen, sondern regelmäßig auch ins Tool schauen – oder parallel andere Alerts nutzen.

Drei weitere kostenlose Google Alerts Alternativen

Google Alerts Alternativen: socialmention

Der Überblick bei socialmention

socialmention geht noch ein Stückchen weiter und liefert nicht nur die aktuellsten Erwähnungen von Namen oder Keywords, sondern auch Infos darüber, wie häufig diese Keywords erwähnt werden, die Tonalität, Top Keywords und Top Nutzer, die im Zusammenhang mit den gesuchten Begriffen ebenfalls häufiger auftauchen. Neben der Webansicht gibt es eigentlich auch eine Alert-Funktion, um die Suche als E-Mail (und auch als RSS-Feed) zu abonnieren. Aktuell scheint dies aber leider nicht zu funktionieren. Einen Blick lohnt socialmention dennoch.

Wer nur auf Twitter nach neuen Erwähnungen suchen möchte, dem sei außerdem Tweetdeck als kostenloses Tool ans Herz gelegt. Über die Suchfunktion lassen sich neue Erwähnungen von Themen, Hashtags, Nutzern oder auch URLs finden. Zwar gibt es dafür keinen E-Mail-Alert, aber über den Browser lässt sich Tweetdeck so konfigurieren, dass für eine einzelne Such-Spalte ebenfalls ein Alert gesetzt werden kann (als kleines Popup und auch mit einem akustischen Signal versehen), sobald ein neuer Tweet in der Suche erscheint. Mehr dazu haben wir auch im Beitrag „21 Tweetdeck Tipps fürs bessere Twittern“ zusammengefasst (insbes. Tipps 17–19). (Wer kein Tweetdeck nutzt, wird auch über die Twitter-Suche fündig. Hier gibt es zwar keine Alertfunktion, aber für die Recherche und einen täglichen Blick auf aktuelle Erwähnungen kann auch dies eine gute kostenlose Lösung sein. Passenderweise zeigt Twitter im bereits geöffneten Fenster an, wenn und wieviele neue Treffer bzw. Tweets zwischenzeitlich gefunden wurden.)

Ähnlich wie Tweetdeck für Twitter lässt sich übrigens auch Hootsuite einsetzen. Neben einer Twitter-Suche lassen sich hierüber auch Hashtags und Orte auf Instagram und Erwähnungen auf YouTube beobachten. Dafür gibt es zwar keine Alert-Funktion, aber neue Erwähnungen erscheinen dann in der entsprechenden Spalte. Gerade, wenn es nicht viele neue Treffer gibt, lässt sich Hootsuite damit nutzen, um z. B. einmal täglich nach neuen Erwähnungen zu schauen.

Fazit

Google Alerts sind eigentlich der Platzhirsch unter den kostenlosen Monitoring- und Alert-Tools. Gerechtfertigt ist diese Position allerdings schon länger nicht mehr. Mit den Talkwalker Alerts und kuerzr und dem hier am 10.7.17 nachgetragenen Buzzlogix gibt es drei hervorragende Google Alerts Alternativen, die das „Original“ in den Schatten stellen. Und da die Alerts bei allen vier Anbietern kostenlos sind, bietet es sich durchaus auch an, die Tools parallel zu nutzen. Über socialmention, Tweetdeck und Hootsuite gibt es drei weitere Möglichkeiten, neue Treffer im Auge zu behalten.

Mittel- und langfristig bieten kostenpflichtige Tools zwar bessere und nicht zuletzt auch „zuverlässigere“ Möglichkeiten, über neue Treffer im Web auf dem Laufenden zu bleiben. Denn spätestens, wenn es mal Probleme gibt und einzelne Ergebnisse fehlen oder das Tool mal nicht erreichbar ist, zeigt sich das Kernproblem kostenloser Angebote: Der Nutzer hat in aller Regel keinen Kundensupport als Ansprechpartner, den man bei Fragen kontaktieren oder bei dem man auf die Problembehebung drängen kann. Davon abgesehen gilt hier aber generell: Lieber eingeschränkt ins Social Web hineinhorchen als überhaupt nicht. Und da sind die Google Alerts Alternativen zumindest ein erster guter Schritt.

Update 10. Juli 2017, 6:05 Uhr: Wir haben nachträglich noch den Anbieter Buzzlogix getestet und den Artikel entsprechend ergänzt.

Update 4. Februar 2018, 18:00 Uhr: Der Anbieter kuerzr hat seinen Dienst leider eingestellt. Wir haben die Informationen deshalb entfernt.

Update 11. Februar 2018, 19:00 Uhr: Wir haben zusätzlich den Anbieter Mediatoolkit getestet und den Artikel ergänzt.

MonitoringMatcher

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Hier schreiben vor allem Stefan Evertz und Katja Evertz – Gastautoren sind aber sehr willkommen (siehe auch Mission).