Brandwatch kauft BuzzSumo

Brandwatch geht wieder auf Einkaufstour und übernimmt den amerikanischen Social Media Analytics-Spezialisten BuzzSumo, wie gestern in Berlin bekannt gegeben wurde. Nach dem Kauf von PeerIndex in 2014 fügt Brandwatch mit BuzzSumo einen weiteren Baustein im Analytics-Bereich hinzu, um die langjährige Expertise beim Social Media Monitoring weiter abzurunden.

Wie Giles Palmer, Gründer und CEO von Brandwatch gegenüber Techcrunch erläutert, liefen die Gespräche für die Übernahme schon über ein Jahr, bis man sich jetzt auf eine nicht genannte Summe für den Kauf einigen konnte.

Giles Palmer, Brandwatch, und Steve Rayson, Buzzsumo (Quelle: Brandwatch)

Giles Palmer, Brandwatch, und Steve Rayson, Buzzsumo (Quelle: Brandwatch)

Brandwatch kauft BuzzSumo: Die Hintergründe

Die aktuell immer noch zunehmende Bedeutung von Content Marketing war offensichtlich einer der Gründe für das Interesse an BuzzSumo. Giles Palmer schreibt dazu im Brandwatch-Blog:

Eines der Trends der letzten Jahre ist die wachsende Bedeutung von Content Marketing als Kerndisziplin in der Marketingabteilung. Ein Einfluss darauf ist, wie oft wir Soziale Netzwerke nutzen, um Geschichten mit unseren Freunden und Followern zu teilen.

BuzzSumo stellt datengetriebene Inhaltsdaten und Performance-Daten für fast 3.400 Kunden und über 300.000 Nutzer weltweit zur Verfügung, einschließlich Expedia, BuzzFeed und Disney. BuzzSumo verfügt über die weltweit umfangreichste Content-Datenbank mit Social-Sharing-Daten für nahezu jeden Artikel, der in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurde. Gerade im US-Markt ist BuzzSumo sehr präsent, wird aber auch in der DACH-Region immer sichtbarer. Ebenfalls sehr empfehlenswert, wenn auch noch mit etwa 18 Tsd. Nutzern mit Luft nach oben: Die Chrome-Extension zur schnellen Abfrage der in Buzzsumo gespeicherten Daten zur gerade geöffneten Seite.

Das letztes Jahr aus der PeerIndex-Übernahme hervorgegangene Brandwatch Audiences war ein weiterer Grund, BuzzSumo genauer ins Auge zu fassen – eben auch als Bereicherung des Analytics-Bereichs, wie Giles weiter im Blog schreibt:

Unser Stärke liegt in der Datenanalyse und wir haben gleichartige Gefährten in BuzzSumo gefunden. Wie werden einige ihrer Daten rund um die Content Performance in unser Analytics Produkt fließen lassen und die BuzzSumo Influencer-Daten werden uns dabei helfen, Brandwatch Audiences weiter zu verbessern.

Die BuzzSumo-Kunden gehen in den Kundenstamm von Brandwatch über, was ein weiterer Aspekt für die Akquise gewesen sein mag. Die beiden Firmen werden aber weiter auch eigenständig am Markt aktiv sein und ihr Branding beibehalten.

Brandwatch kauft BuzzSumo: Ein erstes Fazit

Es gibt nachvollziehbare Gründe für Brandwatch, Buzzsumo zu kaufen. Die Datenbasis ist generell schon sehr spannend – ebenso die Kundenzahl. Gerade im stark umkämpften und zunehmend gesättigten Tool-Markt kann man so Umsatz besonders einfach hinzukaufen. Zudem ist gerade bei den Analytics-Daten (Sharing-Werte einzelner Treffer, etc.) bei Brandwatch noch ein wenig Luft nach oben, was durch die Übernahme spätestens mittelfristig ausgeglichen wird.

Eventuell mag die starke Präsenz von Buzzsumo im US-Markt auch ein Hinweis auf einen noch stärkeren Fokus von Brandwatch in der Region sein – die Übernahme schadet da jedenfalls sicher nicht. Es bleibt spannend im Tool-Markt…

MonitoringMatcher

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Hier schreiben vor allem Stefan Evertz und Katja Evertz – Gastautoren sind aber sehr willkommen (siehe auch Mission).