Seit dieser Woche kann man nun beim luxemburgischen Social Media Monitoring-Tool Talkwalker die Verbreitung von Inhalten im Social Web über die sog. „Virality Map“ darstellen und analysieren. Und bereits vor einigen Tagen wurden die IQ Apps – mit dem wie mit vorkonfigurierten Dashboards bestimmte Analysen deutlich beschleunigt werden können – um ein Modul zu „Content Analytics„ erweitert. Wir haben einen ersten Blick auf die neuen Features geworfen.
Virality Map: Wie hat sich ein Inhalt verbreitet?
Social Media Monitoring bedeutet ja im Kern, Erwähnungen zu vorgegebenen Suchbegriffen im Social Web zu finden – das klappt auch heute bei den meisten Tools gut und problemlos. Spannend wird es aber dann, wenn es darum geht, diese Treffer zueinander ins Verhältnis zu setzen und Zusammenhänge darzustellen.
Das geht bei Talkwalker mit der neu entwickelten Virality Map („Viralitätskarte“). Wie im Talkwalker-Blog zu lesen ist, können
Unternehmen nun genau feststellen, wie ein erfolgreicher Tweet, Facebook-Beitrag oder ein Nachrichtenartikel sich über unterschiedliche Medien, Länder oder Sprachen verbreitet. Die Virality Map kann die versteckten Faktoren aufzeigen, die dabei helfen, einen Post beliebt zu machen. So bietet sie Unternehmen in allen Branchen ausschlaggebende Erkenntnisse über Online-Marketing, Influencer-Management und PR.
So kann man beispielsweise gut nachvollziehen, wie sich der derzeit sehr populäre aktuelle Star Wars-Trailer (aktuell etwa 50 Mio. Aufrufe bei YouTube) im Netz verbreitet hat:
Auch beim derzeit vieldiskutierten Thema „Vergabe WM 2006“ kann man gut nachvollziehen, wie sich Themen verbreiten. Nachfolgend die 3 Schritte von der ersten Spiegel-Meldung bis zur konkreten Viralitätskarte.
Aus den etwa 27 Tsd. Treffern wählen wir eine der auslösenden Meldungen des Spiegel aus („German bought right to host…“). In der oberen rechten Ecke klicken wir dann das Symbol für die Viralitätskarte aus (links neben den drei Punkten). Und warten einen Moment – derzeit braucht die Virality Map immer einige Sekunden, manchmal länger, bis die Karte angezeigt wird.
Nun wird die Vitalitätskarte angezeigt. Im konkreten Beispiel wird sogar ein älterer Treffer angezeigt (der einzelne Knoten links), da aus dem Hauptartikel auf einen älteren Text verlinkt wird, in dem es bereits um Korruptionsverdacht innerhalb der FIFA geht. Ansonsten ist gut erkennbar, wie das Thema in verschiedenen Bereichen des Social Web (und auch der Online-Medien) aufgriffen bzw. verlinkt wurde.
Schon diese beiden Themen zeigen: Die Virality Map scheint gerade bei Themen mit größeren Trefferzahlen ein vielversprechendes Werkzeug zu sein und es dürfte sich lohnen, da weiter zu testen. Weitere Beispiele sind übrigens im Talkwalker-Blog analysiert.
Talkwalker ist damit erst der zweite Anbieter im Social Media Monitoring-Markt, der eine solche spannende Auswertungsmöglichkeit der Gespräche im Social Web bietet – bisher gab es hier nur die Viralitätsanalyse von uberMetrics.
IQ App „Content Analytics“
Die damals 6 verschiedenen IQ Apps wurden im April 2015 eingeführt und sollen gebündelt bestimmte Aufgaben erledigen. Andere Anbieter lösen diese Herausforderung durch vorkonfigurierte (und zum Teil nachträglich anzupassende) Dashboards, wobei der Ansatz der IQ Apps noch einfacher und damit etwas leichter einzusetzen ist – gerade für Einsteiger. Neu hinzugekommen ist das Element „Content Analytics“.
Insgesamt gibt es aktuell 7 IQ Apps (mehr Infos):
- Markenbeobachtung
- Krise
- Analyse sozialer Netzwerke
- Werbung
- Hashtag-Kampagnen
- Wettbewerbsbeobachtung
- Content Analytics
Die jetzt neu vorgestellte 7. IQ App „Content Analytics“ (siehe Talkwalker-Blog) ermöglicht unter den drei Bereichen „Eigene Marke“, „Branche“ und „Benchmark“ gezielte inhaltliche Analysen von Kanälen und Topics. Am Beispiel des BarCamp Düsseldorf nachfolgend einige kurze Auswertungen (aus der Kategorie „Eigene Marke“, die auf Facebook- und Twitter-Kanal der Veranstaltung basiert):
Auch hier (wie bei den anderen IQ Apps) zeigt sich, dass das Konzept der IQ App mit gebündelten Auswertungen und klaren integrierten Fragen gut greift und gerade den Einsteigern bei den Analysen helfen kann. Einen Großteil der Standard-Aufgaben sollte man so gut und schnell bewältigen können.
Kurzfazit
Die ersten Tests zeigen definitiv in eine gute Richtung. Die ohnehin schon spannenden IQ Apps wurden um eine sinnvolle Komponente ergänzt und mit der Virality Map ist nun eine wichtige Analyse- und Visualisierungs-Komponente bei zwei Anbietern in der DACH-Region verfügbar. Dass es bei uns vereinzelt zu kleinen Verzögerungen bei der Nutzung kam, würde ich als Kinderkrankheiten einstufen, die schnell behoben sein werden. Vielleicht lag es aber auch am etwas eigenwilligen Netz in Brandenburg, wo dieser Text entstand 😉