Das Thema Command Center bleibt aktuell. Dabei steht die interne Vermittlung und Visualisierung des „digitalen Status Quo“ – speziell im Hinblick auf die Gespräche im Social Web – weiter an oberster Stelle, egal ob für das Social Media Team oder im Eingangsbereich des Unternehmens oder der Agentur.
Wie schon im November angekündigt, wollen wir nun ein weiteres Command Center vorstellen. Das „Ubermetrics Listening Center“ des Berliner Anbieters Ubermetrics, der sich vor allem mit Social Media Monitoring beschäftigt.
Das Ubermetrics Listening Center
Was seit 2014 zu sehen war, war schon vielversprechend. Dennoch legte Ubermetrics mit der offiziellen Vorstellung des neuen „Listening Center“-Moduls zur Dmexco 2015 noch ein Schippchen obendrauf, denn auch in ihr Command Center können externe Daten eingebunden werden. Der Fokus liegt aber weiter auf der Visualisierung der Monitoring-Ergebnisse und -Analysen:
„Der typische Anwendungsfall ist die Verlängerung der Monitoring-Daten vom Bildschirm des einzelnen Mitarbeiters zur Multiple-Screen-Darstellung in offenen Bereichen, wie einer Lobby oder den Meeting-Räumen unserer Anwender,“ erklärt Eva Brüser, Marketing Manager bei Ubermetrics. „Unsere Technologie dient als Entscheidungsgrundlage und wesentlicher Wegbereiter für die Prozesse der digitalen Transformation und unterstützt die interne Wissensvermittlung. Da dieser Prozess stark vom jeweiligen Unternehmen und dessen Informationsbedarf abhängt, wird unser Listening Center nicht als „Out-of-the-Box-Lösung“ angeboten, sondern stets im Dialog und aufbauend auf eine bestehende Kundenbeziehung entwickelt.“
Beispiele Ubermetrics Listening Center
Das Ubermetrics Listening Center wird nach eigenen Angaben bereits bei großen Versicherungen sowie im Automotive- und Retail-Sektor eingesetzt. Dabei bedient es Anwendungsfelder wie PR-Monitoring, Zulieferer-Identifikation, Supply-Chain-Monitoring und Event-Begleitung.
Die nachfolgenden fünf Screenshots bzw. Visualisierungen wurden 2015 beim dmexco-Auftritt eingesetzt und sind ein Beispiel aus dem Supply-Chain-Management. Im Supply-Chain-Management kann das Ubermetrics Listening Center beispielsweise zur Früherkennung von Ausfallsituationen von Zulieferern genutzt werden. Kunden können hier unter anderem Traffic Alerts und Echtzeit-Informationen zu Naturkatastrophen, Streiks und Staus bekommen, die einen Einfluss auf ihre Lieferkette haben können.
Die fünf vorstehenden Beispiele sind eigenständige Visualisierungen, die aber den regelmäßigen Tool-Nutzern durchaus bekannt vorkommen werden. Aber es gibt mittlerweile auch die Möglichkeit, externe Daten zu visualisieren, d.h. Datenquellen aller Art, was z.B. auch interne Daten der Kunden einschließt. Das folgende Beispiel zeigt die Anmeldungen von Patenten im 3D-Druck-Bereich seit 1990 – und basiert damit auf externen Daten, die nicht in Ubermetrics DELTA generiert wurden. Prinzipiell können aber eben auch andere externe Datenquellen angebunden werden, aus dem Business Intelligence Umfeld ebenso wie aus der Webanalyse oder aus dem Social Media Analytics Bereich.
Überblick Ubermetrics Listening Center
Die Eckdaten zur Nutzung des Command Centers:
- Ein Ubermetrics DELTA Account
- Internetzugang und
- mindestens 4 Screens / Bildschirme, die bespielt werden können.
- Es gibt keine festen Paketpreise, wie Eva Brüser, Marketing Manager bei Ubermetrics auf Anfrage erklärt: „Wir vertreiben das Listening Center nicht als eigenständiges Produkt, sondern als Premium-Erweiterung unserer Monitoring-Software Ubermetrics DELTA. Preise sind daher abhängig vom Auftragsvolumen und den Individualisierungswünschen des Kunden.“
Fazit zum Ubermetrics Listening Center
Das Command Center bietet grundsätzlich gute Auswertungsmöglichkeiten – die aus dem Tool gewohnten Daten und Visualisierungselemente können auch für das Listening Center genutzt werden. Auch die Einbindung externer Daten ist gut umgesetzt und bietet in der Perspektive viele Möglichkeiten für künftige Datenanbindungsszenarien. Für manche Kunden mag der fehlende „Out-of-the-Box“-Ansatz ein Problem sein. Denn sie können eben nicht wie beim Mitbewerber Brandwatch Vizia mit den vorhandenen Elementen „spielen“ und sich an die optimale Konfiguration herantasten. Für die gefühlt größere Kundengruppe, die mit konkreten Anforderungen an ein Command Center den Markt sichtet (oder den Aufwand für die Beratung durch den Anbieter und die Entwicklung des Anforderungsprofils nicht scheut), wird das aber in der Regel gut passen.
Es ist jedenfalls überraschend, dass es aktuell nur zwei „eigenständige“ Command Center Lösungen am Markt gibt. Der Bedarf ist da, das zeigen nicht nur die beiden verfügbaren Produkte, sondern auch viele persönliche Gespräche in den letzten 2 Jahren. Und angesichts des tendenziell hochpreisigen Marktes ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis weitere Akteure den Markt betreten werden. Für die verfügbaren Varianten und auch für das Preisgefüge wäre das sicherlich von Vorteil – zumindest aus Kundensicht.
Bildnachweise: Ubermetrics