In dieser Woche gab es ein größeres Talkwalker Update mit einigen Änderungen an der Luxemburger Social Media Monitoring-Software. Neben der verbesserten Integration von externen Daten als „Business Impact Metrics“ (u.a. Google Analytics, Google Spreadsheets) sind vor allem neue Visualisierungen und zahlreiche Filteroptionen hinzugekommen. Wir haben uns die neuen bzw. angepassten (und definitiv vielversprechenden) Features genauer angesehen.
Drei neue Visualisierungen mit dem aktuellen Talkwalker Update
Mit dem Update am Mittwoch sind drei weitere Visualisierungen im Tool verfügbar. So gibt es nun die Radardiagramm-Darstellung, die oft auch als Spinnennetz bezeichnet wird. Hiermit können z.B. die Anteile bei der Metrik „Share of Buzz“ alternativ zum oft eingesetzten Tortendiagramm visualisiert werden.
Im Tool ist es dabei sogar möglich, die Veränderungen – z.B. auf täglicher Basis – im Zeitraffer darzustellen, auch wenn aktuell der Export z.B. als Animated Gif noch etwas hakt.
Eine weitere neue Visualisierung ist das „Rad„, bei dem die Daten als Ebenen (und Unterebenen) eines Kreises bzw. Rads dargestellt werden.
Ebenfalls neu ist die sog. „Tree-Map„-Visualisierung, die die Größe der Bilder bzw. Inhalte auf Basis einer wählbaren Metrik (z.B. Engagenent, Potentielle Reichweite) in Relation zu den anderen Bildern anpasst. Bilder mit einem höheren Engagement werden also größer dargestellt als Bilder mit kleinerem Engagement, so dass man schneller die „erfolgreicheren“ Inhalte identifizieren kann.
Zusätzliche und verbesserte Filter: Risiken, Emotionen und Altersgruppen
Mittlerweile gibt es 120 fertige Filter-Elemente, die für jedes einzelne Projekt eingesetzt werden können. Neu hinzugekommen sind hier die Smart-Filter Risiken (u.a. Geopolitische, Soziale und Technologische Risiken), Emotionen (u.a. Ablehnend, Froh, Überrascht und Verärgert) und Produkt (u.a. Zufriedenheit und Kundenservice).
Altersgruppen
Ein weiteres neues Filterelement sind die Altersgruppen (unter demografische Daten), mit denen die Treffer in Gruppen geteilt und gut verglichen werden können. Die jüngste Gruppe liegt dabei bei einem Alter von 18-24 Jahren, danach folgen dann jeweils 10-jahres-Schritte. Diese Daten basieren derzeit ausschließlich auf Daten von Twitter. Die Altersgruppen können dabei sowohl als Filter einzeln ausgewählt als auch als Gruppierungsmerkmal genutzt werden.
Dabei scheint es je nach Themengebiet einen unterschiedlich breiten Abdeckungsgrad zu geben. Während bei den Daten zum Webvideopreis mit etwa 1.600 Treffern nur etwa 5% der 32 Tsd. Treffer mit einer Altersgruppe versehen werden konnten (Abb. ), konnten z.B. bei den etwa 132 Tsd. Treffern zur re:publica gut 20% der Treffer (26 Tsd.) einer Altersgruppe zugeordnet werden. Nicht ganz überraschend zeigt sich aber auch, dass die Altersverteilung bzw. der Altersdurchschnitt bei der re:publica höher ausfällt als beim Webvideopreis…
Talkwalker Update: Business Impact Metrics
Bereits seit Februar 2017 können die im letzten Jahr eingeführten Business Impact Metrics auch Daten aus Google Analytics sowie via Google Spreadsheets integriert werden. Bisher haben wir dieses wirklich spannende Feature noch nicht vorgestellt, sodass wir das im folgenden kurz tun wollen. Denn eine der großen Herausforderungen besteht ja darin, die via Social Media Monitoring erhobenen Daten auch in den Kontext eigener Daten aus anderen, z.B. betrieblichen Quellen zu setzen. Natürlich sind die Daten an sich auch schon in aller Regel aussagekräftig, wie z.B. das folgende Beispiel zeigt:
Es zeigt sich, dass rund um hier im MonitoringMatcher veröffentlichte Artikel immer eine gewisse Häufung von Erwähnungen zu finden ist. Aber führt dies auch zu Zugriffen auf die Website? Da hilft dann die Einbindung der Daten aus Google Analytics – und schnell zeigt sich, dass der Artikel rund um die Infografik zur re:publica sowohl im Social Web als auch in den Web Analytics der erfolgreichste Artikel der letzten 30 Tage war:
Was die angekündigte Verbesserung betrifft: Die bisherige Integration von Google Analytics wurde nun um die Möglichkeit ergänzt, alle „secondary Dimensions“ zu integrieren (z.B. Type, Language, Country, Browser). Und natürlich ist auch weiterhin die Integration von Google Spreadsheets und auch das Hochladen eigener Datenquellen (z.B. eine entsprechend aufgebaute eigene Excel-Datei) möglich.
Weitere Änderungen beim aktuellen Talkwalker Update
- Verbesserte der ebenfalls im Februar eingeführten Einbindung der Facebook Insights (leider weiter unabhängig zu den im Bereich Channel gesammelten Daten)
- Verbesserte Hootsuite-Anbindung (inkl. neuer Filter: Keywords, Datum, Sentiment, Quelle, Land und Sprache)
- Durchsuchen von Twitter-Profilbeschreibungen (Such-Operator „authordescription“, z.B. um alle Autoren zu identifizieren, die einen Begriff benutzen)
- Nachverfolgung von Topic Set-Up-Änderungen (bekannt und beliebt auch aus Word…)
- Vergleich von Topic-Gruppen (d.h. zwei Topic-Gruppen können als Gruppe verglichen werden, nicht nur alle jeweils enthaltenen Topics)
- Erweiterte Einstellungen: Nutzergruppen, um den Zugang zu Projekten zu leichter organisieren zu können.
- Erweiterte Einstellungen: Zugangsrechte können jetzt pro Nutzer und für jedes einzelne Dashboard festgelegt werden.
- Weibo-Integration (als Add-On): Kompletter Datenzugang zum chinesischen Social Network Sina Weibo
- Talkwalker Benutzeroberfläche jetzt auch in Spanisch verfügbar
Fazit zum aktuellen Talkwalker Update
Alles in allem wurde der Leistungsumfang von Talkwalker wieder einmal spürbar erweitert. Bei den neuen Visualisierungen ist vor allem das Radardiagramm eine echte Bereicherung, um Daten mal etwas anders und auch mit mehreren Achsen einfach präsentieren zu können. Auch die erweiterte Filterpalette hilft, gerade bei größeren Datenmengen besser vorsortieren und strukturieren zu können.
Und die Verbesserung der ohnehin schon gelungenen Verknüpfung mit externen Daten zeigt, dass auch im Bereich Business Impact Metrics noch Optimierungspotenzial vorhanden war und ist. Es ist davon auszugehen, dass absehbar auch die Mitbewerber diese Form der Integration und Anbindung „externer“ Daten in ihre Roadmaps packen und auch in die Tools integrieren werden. Denn der Bedarf ist da. Und ein effektiveres Gegenmittel gegen die vielbeschworenen Daten-Silos in den Unternehmen gibt es nicht…