Branchenführer: Fusion Brandwatch & Crimson Hexagon

Wie Brandwatch-CEO Giles Palmer gestern bekanntgegeben hat, werden die beiden Anbieter von Social Media Monitoring Brandwatch und Crimson Hexagon fusionieren und nach der Verschmelzung unter dem Namen Brandwatch agieren. Gehörten beide Anbieter schon in aller Regel mindestens zum oberen Mittelfeld, dürfte die neue Firma nun zu den führenden Dienstleistern werden. Dabei bleibt spannend, wie gut sich die beiden Tool-Ansätze bündeln lassen.

Nach der für das vierte Quartal 2018 geplanten Fusion wird das „neue“ Brandwatch voraussichtlich etwa 86 Mio. Euro (100 Mio. US-Dollar) jährlichen Umsatz generieren. Spätestens dann dürfte man die „europäischen“ Mitbewerber hinter sich lassen und damit endgültig zu den wenigen globalen Marktführern werden.

Über die genauen Gründe für die Fusion lässt sich natürlich nur spekulieren. Neben der generell sinnvollen Bündelung von Expertise und Kundenstämmen könnte es aber auch noch einen weiteren Grund geben. Denn auch der vielfach mit Sorge wahrgenommene einmonatige Ausschluss von Crimson Hexagon durch Facebook im Sommer 2018 könnte eine neue strategische Ausrichtung ausgelöst haben – nachvollziehbar wäre es zumindest.

Aber auch eine weitere Verbesserung der Datenbasis dürfte ein wichtiger Hebel für die Fusion gewesen sein. Neben den eigenen Daten von Brandwatch sowie den Daten aus den Übernahmen von PeerIndex und BuzzSumo dürften die umfassenden Daten von Crimson Hexagon u.a. von Twitter mehr als ein Bonus sein. Entscheidend für den künftigen Erfolg wird dabei die konkrete Bündelung der beiden Tools sein. Laut der Merger-FAQ von Brandwatch ist mittelbar eine gemeinsame Lösung geplant, die aber wohl erst in 12 Monaten verfügbar sein soll – persönlich halte ich dabei die 12-18 Monate in den FAQ von Crimson Hexagon für realistisch und zudem immer noch für sehr optimistisch. Eine Roadmap soll in jedem Fall in den nächsten Monaten vorgelegt werden.

Vielleicht wird dabei dann auch präzisiert, wie künftig die Abrechnungsmodelle aussehen sollen. Bisher gibt es ja zwei unterschiedliche Ansätze. Während Crimson Hexagon bei unbegrenzten Trefferzahlen vor allem die Zahl der gleichzeitigen Queries als Abrechnungsfaktor ansetzte, war bei Brandwatch immer auch ein Modell möglich, das vor allem über die Zahl der Mentions pro Monat (bei einer zumeist größeren Zahl von Queries) funktioniert. Diese Variante ist dabei bei vielen Kunden sogar beliebter, so zumindest mein – natürlich nicht repräsentativer – Eindruck aus diversen Beratungsprojekten.

Alles in allem bleibt es also spannend. Und voraussichtlich werden wir auch die nächsten 12 Monate noch weitere Übernahmen und Zusammenschlüsse sehen…

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